1. Reizverarbeitung:
- Starke Reizoffenheit bei gleichzeitiger Reizempfindlichkeit (visuell, auditiv, olfaktorisch, sozial).
- Neigung zur Reizüberflutung (besonders in sozialen Kontexten, bei Lärm, visueller Unordnung
etc.).
- Phasen intensiver Reizsuche (Hyperaktivität, Informationsflut, starker Bewegungsdrang)
wechseln sich mit totalem Rückzug ab.
2. Kognitive Muster:
- Netzwerkartiges, assoziatives Denken mit hohem Reflexionsgrad.
- Hyperfokus auf Themen mit starkem Interesse, gepaart mit massiver Blockade bei
Routineaufgaben oder extern gesetzten Prioritäten.
- Bedarf an klarer, präziser Sprache und Logik, kombiniert mit Schwierigkeiten beim Verarbeiten
impliziter sozialer Regeln.
3. Emotionsregulation:
- Starke emotionale Reaktionen mit verzögertem oder überschießendem Ausdruck.
- Neigung zu Shutdowns (kompletter Rückzug, Sprachlosigkeit) oder Meltdowns (Wutausbrüche,
Überreaktionen) bei Überforderung.
- Schwierigkeiten in der emotionalen Differenzierung (eigene vs. fremde Emotionen) und beim
Wiederherstellen innerer Balance.
4. Soziale Interaktion:
- Hochfunktionales Verhalten in sozialen Kontexten, das aber meist kognitiv gesteuert ist, nicht
intuitiv.
- Schwierigkeiten mit Smalltalk, Ironie, unausgesprochenen Erwartungen oder dynamischen
Gruppensituationen.
- Gleichzeitiges Bedürfnis nach tiefer Verbindung und starkem Schutzbedürfnis vor sozialer
Überforderung.
5. Struktur und Alltag:
- Ambivalenz zwischen Kontrollbedürfnis (ASS) und Reizsuche (ADHS).
- Hohe Belastung durch Alltagstätigkeiten mit geringer kognitiver Stimulation.
- Tendenz zu entweder extremer Ordnung oder kompletter Desorganisation – oft im Wechsel.